Fachbereich 9

Wirtschaftswissenschaften


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Forschung

Die Forschungsprojekte des Lehrstuhls widmen sich aktuellen Problemen an der Schnittstelle von Unternehmensführung und Unternehmensrechnung. Die Forschungsschwerpunkte liegen insbesondere im Bereich des Behavioral Management Accounting. Als Forschungsmethode wird vornehmlich das ökonomische Experiment eingesetzt. Weitere Informationen zu den Forschungsschwerpunkten und den Publikationen der einzelnen Mitarbeiter werden auf der jeweiligen Mitarbeiterseite bereitgestellt.

Experimente

Prof. Gillenkirch und sein Team führen seit dem Wintersemester 2008/2009 an der Universität Osnabrück ökonomische Experimente auf den Forschungsgebieten des Fachs Unternehmensführung und Unternehmensrechnung bzw. Controlling durch. Alle Studentinnen und Studenten des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, aber auch anderer Fachbereiche, sind herzlich eingeladen, an diesen Experimenten teilzunehmen.

Voraussetzung für die Teilnahme sind gute Deutschkenntnisse. Ein Experiment dauert in der Regel 60-90 Minuten. Während dieser Zeit treffen die Teilnehmer wirtschaftliche Entscheidungen und können dabei Geld verdienen, häufig über 20 Euro. Es heißt also bei den Experimenten des Lehrstuhls für Unternehmensrechnung und Unternehmensführung: Kohle machen im Dienste der Wissenschaft!

Labor

Wir betreiben gemeinsam mit dem Fachgebiet für Umweltökonomie und Mikroökonomik das Forschungslabor LaER, Laboratory for Economics Research, an der Universität Osnabrück. Für weitere Informationen zum Labor besuchen Sie bitte www.laer.uni-osnabrueck.de

Für weitere Informationen zu den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besuchen Sie bitte www.wiwi.uni-osnabrueck.de/forschung/laer/people.html

Experimentelle Wirtschaftsforschung

Die experimentelle Forschung ist eine relativ junge Methode der Erkenntnisgewinnung in den Wirtschaftswissenschaften. Zwar wurden bereits in den 1930er bis 1950er Jahren Experimente durchgeführt, allerdings geschah dies nur sehr vereinzelt. In den 1960er Jahren verhalfen die späteren Nobelpreisträger Vernon Smith und Reinhard Selten der experimentellen Wirtschaftsforschung zu einer größeren Beachtung, die im Laufe der Jahre immer weiter stieg.

Insbesondere seit den 1980er Jahren vergrößerte sich ihre Bedeutung erheblich, da es möglich wurde, Experimente an Computernetzwerken durchzuführen, was die Möglichkeiten und die Effizienz der Datenerhebung erheblich verbesserte. In früheren Jahren wurden die Experimente mit Hilfe von Papier und Bleistift durchgeführt, was dazu führte, dass die Interaktion der Teilnehmer untereinander und die anschließende Datenerhebung sich zum Teil schwierig gestalteten. Durch den Einsatz von Computern ist es heutzutage möglich, den Ablauf der Experimentsitzungen zu automatisieren und einen Informationsaustausch der Teilnehmer untereinander ohne Zeitverluste zu ermöglichen. Außerdem werden mögliche Fehlerquellen, wie Zuordnungen und Berechnungen durch das Computerprogramm minimiert.

Die Ziele der experimentellen Wirtschaftsforschung lassen sich in zwei große Teilbereiche untergliedern. Zum einen dienen Experimente dazu, Vorhersagen von Theorien in einer kontrollierten Umgebung zu überprüfen und möglicherweise zu falsifizieren. Sie können also als Feedback für die theoretische Forschung gesehen werden. Dabei ermöglicht die experimentelle Forschung ebenfalls den kontrollierten Abbau der Diskrepanz zwischen theoretischen Annahmen und realen Bedingungen und kann die Theorie so auch einer Art Stresstest unterziehen bzw. die Einflüsse von Variablen auf Entscheidungssituationen untersucht werden, über die theoretisch wenig gesagt werden kann. Zum anderen ist das Zusammenspiel von Theorie und experimenteller Evidenz jedoch nicht unidirektional, in dem Sinne, dass nur die Theorie Ansatzpunkte für Experimente liefert. Vielmehr dienen Experimente auch dazu, empirische Regelmäßigkeiten aufzudecken, die ihrerseits als Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Theorien dienen können.

Der große Vorteil der experimentellen Wirtschaftsforschung im Vergleich zu anderen Verfahren der Datengewinnung besteht darin, dass sich unter kontrollierten und replizierbaren Bedingungen einzelne Variablen verändern lassen, die die Entscheidungen beeinflussen können. So lassen sich der Einfluss einzelner sowie das Zusammenspiel mehrerer Variablen dezidiert untersuchen. Die Daten werden generiert, indem die Teilnehmer in den Experimentsitzungen reale Entscheidungen in wirtschaftlich relevanten Situationen treffen. Ähnlich wie das Vermögen der in der vergleichbaren realen oder modelltheoretischen Situation handelnden Akteure hängt dabei auch die Entlohnung der Experimentteilnehmer davon ab, welche Entscheidungen sie (und möglicherweise andere Personen) in der entsprechenden Situation treffen.